Zusammenfassung der Ergebnisse der letzten fünf WOPOL-Treffen
Die WOPOL-Treffen finden momentan ein- bis zweimal jährlich statt. Von 2018 bis 2023 waren die von uns besuchten Forschungseinrichtungen:
- Institut für Lehrgesundheit am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Johannes Gutenberg Universität Mainz
- Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München
- Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam
Bei jedem Treffen wurden die Institute besichtigt und die Forschungsschwerpunkte der jeweiligen Wissenschaftlerinnen und benachbarter Gruppen in Form von Vorträgen vorgestellt. Dies soll dazu anregen, gemeinsame Projekte zu planen und einen Methodenpool bereit zu stellen.
Weitere wesentliche Punkte, die diskutiert und in Angriff genommen wurden, waren die folgenden
Sichtbarmachung der Wissenschaftlerinnen in den eigenen Institutionen
Dazu wurden folgende Anregungen gegeben:
- Wissenschaftlerinnen sollen sich an der eigenen Institution in Gremien zur Frauenförderung engagieren [z.B. als Gleichstellungsbeauftragte]
- Frauen in entsprechenden Positionen sollen Mitglieder in Berufungskommissionen werden
- Frauen, die eine wissenschaftliche Karriere anstreben, sollen möglichst frühzeitig als wissenschaftliche Mitarbeiterin Kommissionsmitglied in Berufungskommissionen werden
- Bei Ausschreibungen für Professuren sollen geeignete Frauen aktiv akquiriert werden (z.B. durch Head-Hunter, über entsprechende Datenbanken)
- Erstellung von WOPOL-Info-Flyern, die bei Neueinstellungen von Wissenschaftlerinnen über z.B. das Dekanat an Wissenschaftlerinnen verteilt werden
Als positive Auswirkung der WOPOL-Aktivitäten wurde eine Repräsentantin in Baden-Württemberg zu folgenden Veranstaltungen eingeladen
- „Women after work“ am 30. April 2013 in Tübingen durch Annette Wiedman-Mauz. Thomas Sattelberger, ehemaliger Top-Manager der Telekom berichtete über Rekrutierung von Führungskräften.
- „Soziale Marktwirtschaft neu denken“ am 28. Juni 2013 in Bad Boll von BW Finanzminister Nils Schmid.
Sichtbarmachung der Wissenschaftlerinnen in den jeweiligen Fachgesellschaften
Es wurde angeregt, dass sich die WOPOL-Frauen aktiv bei Kongressen in die Organisation von Symposien und wissenschaftlichen Sitzungen einbringen. Als erste Maßnahme wurde eine Übersicht erstellt, aus der klar ersichtlich ist, dass Frauen als Leiterinnen wissenschaftlicher Sitzungen völlig unterrepräsentiert sind, ebenso wie im Vorstand der DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft). Gleichzeitig wurden die Namen hochkarätiger Wissenschaftlerinnen im Bereich der Diabetologie genannt, die für solche Aufgaben in Frage kommen. Zwei WOPOL-Frauen haben daraufhin wissenschaftliche Symposien innerhalb von Fachtagungen organisiert Weitere Aktivitäten sollen z.B. bei der DGPT (Deutsche Gesellschaft für Pharmakologie und Toxikologie) und DPG (Deutsche Physiologische Gesellschaft) angestrebt werden. Es wurde auch angeregt, dass sich vermehrt WOPOL-Frauen als EU-Gutachterin zur Verfügung stellen.
Vereinsgründung
WOPOL wurde als gemeinnütziger Verein gegründet und anerkannt.
Informationen und Austausch über Bewerbungsgespräche, Berufungskommissionen und Berufungsverhandlungen
Bei zwei Treffen wurde ausführlich über Zusammenstellen von Bewerbungsunterlagen für Professuren, Bewerbungsgespräche, Berufungskommissionen und Berufungsverhandlungen berichtet und wichtige Tipps dazu gegeben (Zusammenfassung auf der Homepage).
Aktivitäten des Vereins
Regelmäßige Symposien (1-2x/Jahr) mit fachspezifischen Vorträgen der Mitglieder und Vorträgen zu aktuellen Themen von eingeladenen Rednerinnen u.a.
- Social Media
- WOPOL meets ‚frei für forschung‘ (Mainz)
- Chancen(un)gleichheit in der Hochschulmedizin: Ergebnisse zweier Umfragen am Klinikum Rechts der Isar
- Gender Aspects in Research Projects.
- Von der Forschung zur Anwendung: zwei Beispiele aus einem F&E Institut.
- Wie plane ich einen SFB?
- Wie wird ein Journal besser?
- Science FACTion (Wie) wollen wir Wissenschaft kommunizieren?
- The effects of humor and on stress and attention towards food.
- Teambildung und -dynamik: Dynamiken im Team erkennen und besser managen (Workshop)
Bei mehreren Treffen wurden Referate zum Thema gehalten und Informationen ausgetauscht, wie Mentoring an den einzelnen Forschungseinrichtungen durchgeführt wird.
Weitere Vortragsthemen der WOPOL-Treffen
- Chancengleichheit
- Gendererfahrung in Projekten und Gremien und Sonderforschungsbereichen
- Strukturen, Ursachen und Chancen der Genderunterschiede an Universitäten
- Erfahrungen als Gleichstellungsbeauftragte
Weitere Vorschläge für zukünftige Aktivitäten wurden erarbeitet (seit 2018)
- Nähere Zusammenschlüsse mit Vereinen, die ähnliche Ziele (Frauenförderung) haben
- Rekrutierung von jüngeren Wissenschaftlerinnen
- Individuelles Coaching für die Karriere oder eine Berufung durch Mitglieder des Vereins oder Experte – finanziert und vermittelt durch WOPOL
- Seminarreihe organisieren, bei der v.a. wissenschaftliche Nachwuchsforscherinnen ihre Ergebnisse präsentieren und diskutieren. Ziel ist, mehr in Kontakt zu kommen/bleiben.
- Verstärkung der Präsenz des Vereins in Social Media
- Etablierung eines „Philosoph*innen Clubs“ – eines Stammtisches erfahrener Wissenschaftlerinnen mit Austausch über ihre Forschung und wichtige Themen der Zeit